Die Gründungsversammlung der SG Berka fand am 01. November 1945 statt.
Damals war noch die Erlaubnis der Militärregierung dafür erforderlich. Auf Initiative von Adolf Mönnig sen., Hermann Niethus sen. und noch einiger weiterer sportbegeisterter Berkaer wurde der Verein ins Leben gerufen. Im Gründungsprotokoll heißt es: Der Name Sportgemeinschaft Berka wurde gewählt, um in den Reihen des neuen Vereins alle Sportler und Sportfreunde der Gemeinde Berka zu vereinen. Es sollte damit zum Ausdruck gebracht werden, dass dieser neu gegründete Verein die Tradition der zuvor in Berka bestehenden Sportvereine fortsetzen will.
In Berka wurde bereits 1914 im Turnverein „Einigkeit“ Sport betrieben.
Im 1. Weltkrieg löste sich dieser Verein auf.1919 wurde ein neuer Verein gegründet: der freie Turn-Spiel-und Sportverein Teutonia. In diesem Verein wurde geturnt und Fußball gespielt. In den 30er Jahren gab es sogar 2 Sportvereine im Dorf, wovon einer allerdings durch politischen Druck nach 1933 aufgelöst wurde. Im verbliebenen Verein wurde noch bis in den 2. Weltkrieg hinein Handball gespielt und Geräteturnen ausgeübt. 1945 löste sich dieser Verein auf.
Der erste Vorstand der neu gegründeten SG Berka bestand aus dem 1. Vorsitzenden Adolf Mönnig, Rechnungsführer Hermann Niethus, Schriftführer Albert Bergmann und Sportwart Heinrich Dunemann.
Zum erweiterten Vorstand gehörten Heinrich Bode als Vorturner und Gustav Niethus als Gerätewart. Der Turnbetrieb wurde unter der Leitung von Heinrich Bode (später von August Volkmar und Max Thies) wieder aufgenommen und bereits im Frühjahr 1946 fanden die Leichtathletik und vor allem der Handballsport begeisterte Anhänger. Auch eine Damenturnriege wurde eröffnet.
Diese anderen Sportarten wurden aber nach und nach vom immer beliebter werdenden Handball verdrängt.
Handball entwickelte sich zur Hauptsportart im Verein. Handball war seit der Gründung des Vereins 1945 immer die Sportart, die im Mittelpunkt des Interesses der aktiven Sportler und der Zuschauer stand. Gleich nach der Vereinsgründung nahm eine Herren und eine Jugendmannschaft am Spielbetrieb teil. Die Herren spielten Bezirksklasse, die Jugendlichen bestritten die Vorspiele, denn eine eigene Jugendklasse gab es noch nicht. Ab 1947 trat auch eine Damenmannschaft in der Bezirksklasse an. Unter schwierigen Bedingungen nahm der Handball bei uns seinen Anfang. Für uns heute kaum mehr vorstellbar. Die Sportschuhe wurden vom Jugendspieler zum Spieler der Herrenmannschaft weitergegeben, also mehrfach getragen. Handbälle und Schuhe wurden jede Woche repariert. Trikots wurden aus alten „organisierten“ Fallschirmen genäht.
Die Anreise zu Auswärtsspielen war eine Herausforderung. Man fuhr zu zweit auf dem Fahrrad. Für weitere Fahrten konnte ein holzgasgetriebener LKW eingesetzt werden. Zum Auswärtsspiel nach Uslar wurde hinter den Traktor, der einzige luftbereifte Anhänger im Dorf gespannt, der Milchwagen. Bedingungen, die heute für die meisten aktiven Spieler nicht vorstellbar sind. Den Zusammenhalt der Mannschaften haben diese Erschwernisse aber gestärkt.